Scrum: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Rkr (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „== Allgemein == Was ist Scrum: *Methodologie *iterativer und inkrementeller Prozess **für Produktentwicklung und Projektmanagement **oft und ursprünglich in de…“) |
Rkr (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
== Allgemein == | == Allgemein == | ||
Was ist Scrum | ===Was ist Scrum=== | ||
*Methodologie | *Scrum ist eine Methodologie bzw. ein Vorgehensmodell | ||
*iterativer und inkrementeller Prozess | *iterativer und inkrementeller Prozess | ||
**für Produktentwicklung und Projektmanagement | **für Produktentwicklung und Projektmanagement | ||
Zeile 7: | Zeile 7: | ||
*klassische Rollen und Strukturen werden ersetzt durch agile Methoden und Abläufe | *klassische Rollen und Strukturen werden ersetzt durch agile Methoden und Abläufe | ||
Drei Rollen | ===Vorteile von Scrum=== | ||
*schnellere Reaktion auf Kundenanforderungen | |||
*schneller Richtungswechsel möglich | |||
*klares Scoping | |||
*kleine Produkt-Inkrements mit wenigen Features | |||
*kein endloses Entwickeln (zu vieler Features) | |||
*Ergebnisse sind schneller am Markt / beim Kunden | |||
*höhere Identifikation der Beteiligten am Produkt | |||
*bessere Produkte | |||
===Drei Rollen=== | |||
*Product Owner | *Product Owner | ||
*Scrum Master | *Scrum Master | ||
*Team | *Team | ||
Scrum erfordert | ===Scrum erfordert=== | ||
*große Disziplin | *große Disziplin | ||
*hohe Selbstverantwortung | *hohe Selbstverantwortung | ||
*direkte Kommunikation aller Beteiligten (möglichst räumlich nahe) | |||
*Umdenken bei allen Beteiligten bzgl. der Rollen | *Umdenken bei allen Beteiligten bzgl. der Rollen | ||
Eigenschaften von Scrum | ===Eigenschaften von Scrum=== | ||
*eingeteilt in Sprints (Projektabschnitte) fester Länge | *eingeteilt in Sprints (Projektabschnitte) fester Länge | ||
*Dinge mit höchster Priorität werden zuerst angegangen | *Dinge mit höchster Priorität werden zuerst angegangen | ||
*Dinge sind erst erledigt, wenn wirklich alles fertig ist (auch Doku etc.) | *Dinge mit größten Risiken werden zuerst angegangen (um schnell andere Richtung einschlagen zu können) | ||
* | *Dinge sind erst erledigt (released), wenn wirklich alles fertig ist (auch Doku etc.) | ||
===Organisation=== | |||
*Sprint Planning Meeting (alle) | |||
*Daily Sprint Meeting (Team, Scrum Master, optional Product Owner) | |||
*Sprint Review Meeting (alle) | |||
*Product Backlog und Sprint Backlog als wichtige Mittel zur Dokumentation des Projekts | |||
== Product Owner == | == Product Owner == | ||
*ist verantwortlich für das Produkt (Deliverables) bzw. Ergebnisse des Projekts | *ist verantwortlich für das Produkt (Deliverables) bzw. Ergebnisse des Projekts | ||
*vereint die klassischen Rollen | *vereint die klassischen Rollen des Produktmanagers (Chief Engineer), des Projektmanagers (aus Business-Sicht) und in Teilen des Solutionmanagers | ||
*erstellt und pflegt Produktvision (Roadmap) | *erstellt und pflegt Produktvision (Roadmap, Big Picture) | ||
*ist verantwortlich für finanzielle Ergebnisse | *ist verantwortlich für finanzielle Ergebnisse (Budget, Marge) | ||
*Schnittstelle zwischen Team und Stakeholdern (Kunde, Vertrieb, Support, 3rd Party, etc.) | *Schnittstelle zwischen Team und Stakeholdern (Kunde, Vertrieb, Support, 3rd Party, etc.) | ||
*erstellt Requirements aus den Kundenanforderungen (im Product Backlog) | *erstellt Requirements aus den Kundenanforderungen (im Product Backlog) | ||
**in Zusammenarbeit mit dem Kunden | |||
**sortiert nach Priorität gemäß Wert für den Kunden (Business Value) | **sortiert nach Priorität gemäß Wert für den Kunden (Business Value) | ||
**möglichst über den nächsten Sprint hinweg (im voraus) | |||
*erstellt User Stories (im Product Backlog) | *erstellt User Stories (im Product Backlog) | ||
**detaillierte Beschreibung dessen, was geliefert werden soll (Features) | **detaillierte Beschreibung dessen, was vom Team geliefert werden soll (Features) | ||
**aus Sicht des Kunden und anderer Stakeholder | **aus Sicht des Kunden und anderer Stakeholder | ||
*prüft Ergebnisse des Teams am Ende des Sprints (Abnahme) | *prüft Ergebnisse des Teams am Ende des Sprints (Abnahme) | ||
*prüft Qualität | *prüft Qualität | ||
*Eigenschaften: kommunikativ, diplomatisch, technisches Wissen | *Eigenschaften: kommunikativ, diplomatisch, technisches Wissen | ||
== Scrum Master == | == Scrum Master == | ||
*in Teilen mit der klassischen Rollen des Projektmanagers vergleichbar (nur als Projektbegleiter) | |||
*verantwortlich für Einhaltung der Scrum-Regeln (Prozess) und das Beseitigen von internen Hindernissen | |||
*je besser das Team Scrum anwendet, desto geringer wird die Rolle des Scrum Masters | |||
== Team == | == Team == | ||
*organisiert sich selbst | *organisiert sich selbst | ||
*legt selbst fest, welche Anforderungen (Requirements) im Sprint umgesetzt werden | *legt selbst verbindlich fest, welche Anforderungen (Requirements) im Sprint umgesetzt werden (Commitment) | ||
*erstellt sich selbst Aufgaben (Tasks), um die Features (User Stories) umzusetzen | |||
*dokumentiert Zustand im Sprint Backlog | |||
== Probleme == | == Probleme und Schwierigkeiten == | ||
*Team soll eigentlich die Anforderungen (Requirements) mit höchster Priorität bearbeiten | *Team soll eigentlich die Anforderungen (Requirements) mit höchster Priorität bearbeiten, was viel Disziplin erfordert | ||
*Product Owner muss viele Talente (Skills) haben: Bei komplexen Themen und großen Projekten ggf. ein Product Owner Team bilden | |||
*Neue Rolle für den klassischen Projektmanager bestimmen: Product Owner (Business, Budget, Customer, Controlling) oder Scrum Master (Agile Leader, Prozess, als Projektbegleiter) | |||
*Anpassung an Unternehmensstrukturen nötig | |||
*Es ist nicht immer einfach, Prioritäten bei vielen Stakeholdern zu bestimmen. | |||
*Beseitigung von Risiken und Hindernissen oft nicht in der Hand des Projekts (je weniger man abhängig ist von äußeren Einflüssen desto besser) | |||
*Alle am Produkt beteiligten müssen Scrum verstehen und daran beteiligt sein | |||
*Das Scoping im Team muss mit den Kundenwünschen übereinstimmen, was über die Priorität gesteuert wird. Das muss dem Kunden aber auch so "verkauft" worden sein. | |||
== Literatur / weitere Infos == | == Literatur / weitere Infos == | ||
*http://de.wikipedia.org/wiki/Scrum | *http://de.wikipedia.org/wiki/Scrum | ||
*http://de.wikipedia.org/wiki/Agile_Softwareentwicklung | *http://de.wikipedia.org/wiki/Agile_Softwareentwicklung |
Version vom 14. September 2009, 07:27 Uhr
Allgemein
Was ist Scrum
- Scrum ist eine Methodologie bzw. ein Vorgehensmodell
- iterativer und inkrementeller Prozess
- für Produktentwicklung und Projektmanagement
- oft und ursprünglich in der Softwareentwicklung
- klassische Rollen und Strukturen werden ersetzt durch agile Methoden und Abläufe
Vorteile von Scrum
- schnellere Reaktion auf Kundenanforderungen
- schneller Richtungswechsel möglich
- klares Scoping
- kleine Produkt-Inkrements mit wenigen Features
- kein endloses Entwickeln (zu vieler Features)
- Ergebnisse sind schneller am Markt / beim Kunden
- höhere Identifikation der Beteiligten am Produkt
- bessere Produkte
Drei Rollen
- Product Owner
- Scrum Master
- Team
Scrum erfordert
- große Disziplin
- hohe Selbstverantwortung
- direkte Kommunikation aller Beteiligten (möglichst räumlich nahe)
- Umdenken bei allen Beteiligten bzgl. der Rollen
Eigenschaften von Scrum
- eingeteilt in Sprints (Projektabschnitte) fester Länge
- Dinge mit höchster Priorität werden zuerst angegangen
- Dinge mit größten Risiken werden zuerst angegangen (um schnell andere Richtung einschlagen zu können)
- Dinge sind erst erledigt (released), wenn wirklich alles fertig ist (auch Doku etc.)
Organisation
- Sprint Planning Meeting (alle)
- Daily Sprint Meeting (Team, Scrum Master, optional Product Owner)
- Sprint Review Meeting (alle)
- Product Backlog und Sprint Backlog als wichtige Mittel zur Dokumentation des Projekts
Product Owner
- ist verantwortlich für das Produkt (Deliverables) bzw. Ergebnisse des Projekts
- vereint die klassischen Rollen des Produktmanagers (Chief Engineer), des Projektmanagers (aus Business-Sicht) und in Teilen des Solutionmanagers
- erstellt und pflegt Produktvision (Roadmap, Big Picture)
- ist verantwortlich für finanzielle Ergebnisse (Budget, Marge)
- Schnittstelle zwischen Team und Stakeholdern (Kunde, Vertrieb, Support, 3rd Party, etc.)
- erstellt Requirements aus den Kundenanforderungen (im Product Backlog)
- in Zusammenarbeit mit dem Kunden
- sortiert nach Priorität gemäß Wert für den Kunden (Business Value)
- möglichst über den nächsten Sprint hinweg (im voraus)
- erstellt User Stories (im Product Backlog)
- detaillierte Beschreibung dessen, was vom Team geliefert werden soll (Features)
- aus Sicht des Kunden und anderer Stakeholder
- prüft Ergebnisse des Teams am Ende des Sprints (Abnahme)
- prüft Qualität
- Eigenschaften: kommunikativ, diplomatisch, technisches Wissen
Scrum Master
- in Teilen mit der klassischen Rollen des Projektmanagers vergleichbar (nur als Projektbegleiter)
- verantwortlich für Einhaltung der Scrum-Regeln (Prozess) und das Beseitigen von internen Hindernissen
- je besser das Team Scrum anwendet, desto geringer wird die Rolle des Scrum Masters
Team
- organisiert sich selbst
- legt selbst verbindlich fest, welche Anforderungen (Requirements) im Sprint umgesetzt werden (Commitment)
- erstellt sich selbst Aufgaben (Tasks), um die Features (User Stories) umzusetzen
- dokumentiert Zustand im Sprint Backlog
Probleme und Schwierigkeiten
- Team soll eigentlich die Anforderungen (Requirements) mit höchster Priorität bearbeiten, was viel Disziplin erfordert
- Product Owner muss viele Talente (Skills) haben: Bei komplexen Themen und großen Projekten ggf. ein Product Owner Team bilden
- Neue Rolle für den klassischen Projektmanager bestimmen: Product Owner (Business, Budget, Customer, Controlling) oder Scrum Master (Agile Leader, Prozess, als Projektbegleiter)
- Anpassung an Unternehmensstrukturen nötig
- Es ist nicht immer einfach, Prioritäten bei vielen Stakeholdern zu bestimmen.
- Beseitigung von Risiken und Hindernissen oft nicht in der Hand des Projekts (je weniger man abhängig ist von äußeren Einflüssen desto besser)
- Alle am Produkt beteiligten müssen Scrum verstehen und daran beteiligt sein
- Das Scoping im Team muss mit den Kundenwünschen übereinstimmen, was über die Priorität gesteuert wird. Das muss dem Kunden aber auch so "verkauft" worden sein.